Der neue SPD-Parteivorsitzende und Kanzlerkandidat Martin Schulz hat als eines seiner ersten politischen Ziele eine Reform der Agenda 2010 gefordert. Es sei an der Zeit, „Fehler zu korrigieren“ und soziale Schieflagen zu beseitigen. Mit dieser Forderung scheint Schulz den Nerv sehr vieler Wähler getroffen zu haben, denn anders wäre der Sprung der SPD in den Meinungsumfragen nicht zu erklären. Postwendend warfen CDU und Wirtschaft Schulz vor, durch die Rücknahme der Reformen alle Erfolge bei der Reduzierung der Arbeitslosigkeit seit 2004 aufs Spiel zu setzen. Die Tonlage der Reaktionen von CDU, FDP und großen Teilen der Wirtschaft zeigt, dass hier die Überzeugung vorherrscht, dass jeder Versuch, soziale Ungleichheit in der ...
Kolumne: Todesstoß für die Wirtschaft?
Von Richard Böger