Tagelang war der „Fall Uli Hoeneß“ die Nummer Eins in Nachrichten und Gazetten. Dass der aus kleinen Verhältnissen stammende Macher des FC Bayern sich strafbar gemacht hat, ist unbestritten. Dass gerade er, der immer gut austeilen konnte, nun kräftig gescholten wird, überrascht nicht. Als moralische Instanz hat er ausgedient. Was waren nun seine Beweggründe für die Selbstanzeige? Das gescheiterte Steuerabkommen mit der Schweiz? Die Angst, dass entlarvende Daten durch eine der ominösen Steuer-CDs ans Tageslicht kommen? Die Ahnung vor einem anlaufenden Steuerstrafverfahren? Ob die Fußballikone durch die Selbstanzeige Strafbefreiung erlangt, wird also noch sauber zu prüfen sein.
Kolumne: Steuer, Moral und Markt
Von Elmar Nass