Eine der Paradoxien des Apostels Paulus ist, dass er in Galater 6,2 sagt: „Einer trage des anderen Last“ und drei Zeilen später ausführt: „Denn ein jeglicher wird seine Last tragen.“ Der Islam betont gegen die christliche These, dass einer die Last der Menschheit getragen hat, den zweiten Teil der Paulus-Stelle. Dem ist insofern zuzustimmen, dass die These, dass einer die Last der Menschheit getragen hat, nicht bedeutet, dass sterbliche Menschen unbegrenzt die Lasten anderer tragen können. Auch können nicht Nationen unbegrenzt die Lasten anderer Nationen tragen – vor allem nicht, wenn sich diese fahrlässig und schuldhaft in Not gebracht haben. Dies gilt auch für die Bundesrepublik in der Europäischen Union.
Kolumne: Nur Gott kann Nationen retten
Von Peter Koslowski