Europa kommt nicht zur Ruhe. Trotz aller hektischen Gipfeldiplomatie mit den Beschlüssen zur Fiskalunion im Dezember 2011 kann an den Finanzmärkten nicht von einer durchgreifenden Entspannung die Rede sein. Woran liegt dies? Entscheidend hierfür ist die Fehlentscheidung vom Juli 2011. Damals beschloss Europa, zur Entlastung Griechenlands eine „freiwillige“ Beteiligung von Banken und Investoren zu verlangen. Dieser Beschluss hat den Finanzmärkten gezeigt, dass die Euroländer von sich aus zu keiner umfassenden Solidarität untereinander bereit sind. Wenn Europa heute Griechenland fallen lässt, warum nicht morgen Irland und übermorgen Italien? Die Folgen dieses Vertrauensverlustes sind dramatisch. Euroland-Staatsanleihen ...
Kolumne: Europa im Dilemma
Von Richard Böger