Im Zusammenhang mit Griechenland und anderen Ländern der Euro-Zone werden Defizite der Leistungsbilanz auf mangelnde Wettbewerbsfähigkeit, wirtschaftliche Rückständigkeit, niedrige Produktivität und andere vermeintlich „strukturelle“ Nachteile zurückgeführt. Weil die Einfuhrnotwendigkeiten die Ausfuhrmöglichkeiten übersteigen, so wird gefolgert, sind diese Länder auf ausländische Hilfe und Kredite solange angewiesen, bis das Defizit beseitigt ist. Ähnlich wurde nach dem 2. Weltkrieg die Verteilung der Mittel aus dem Marshallplan begründet. Der davon erhoffte Beitrag zur wirtschaftlichen Gesundung hing allerdings auch damals von der Ordnungspolitik ab.
Kolumne: Ein Indikator für Bedürftigkeit?
Von Professor Alfred Schüller