Fragt man Menschen, wie sie sich ihr Leben im Alter vorstellen, äußern sie meist den Wunsch nach einer möglichst langen Selbstständigkeit ohne Heimaufenthalt. Zur Not, so wird gern ergänzt, werde man eine Haushaltshilfe engagieren oder – weniger charmant – sich „eine Polin nehmen“. Dabei wird deutlich, dass wir aufgrund der alternden Gesellschaft einerseits ein Defizit in der Bedarfsabdeckung haben und andererseits eine Arbeitsmigration, die etwas mit dem wirtschaftlichen Gefälle in Europa zu tun hat. Dabei werden ethische Fragen aufgeworfen: Unter welchen Bedingungen ist eine Beschäftigung von Haushaltshilfen oder gar von Pflegekräften etwa aus Osteuropa zu rechtfertigen?
Kolumne: Arbeitsmigration in der Pflege
Von Josef Lüttig