Die Welthungerhilfe hat aus Anlass der Geberkonferenz der Europäischen Union für Syrien davor gewarnt, dass es in der Provinz Idlib zu einer humanitären Katastrophe kommen könnte. Etwa zwei Millionen Menschen würden in einer der letzten von Rebellen beherrschten Provinzen im Nordwesten des Landes leben. In die Provinz Idlib seien bewaffnete Widerstandskämpfer und ihre Familien aus anderen eroberten Landesteilen gebracht worden, berichtete die Welthungerhilfe. Außerdem seien in den letzten Monaten Hunderttausende Menschen aus den ehemaligen Rebellengebieten dorthin geflohen, nachdem sie von der syrischen Regierung zurückerobert wurden.
"Wir machen uns große Sorgen um die Situation in der Provinz Idlib, wo bis zu 700 000 Menschen von den drohenden Kämpfen betroffen sein könnten", sagte Bärbel Dieckmann, Präsidentin der Welthungerhilfe. "Ohne eine politische Lösung sitzen sie möglicherweise in der Falle. Die Geberkonferenz ist wichtig, um Geld für die Versorgung der Menschen zu bekommen. Aber sie ist auch ein Ausdruck der politischen Hilflosigkeit der internationalen Gemeinschaft. Mit militärischen Mitteln lässt sich kein tragfähiger Frieden erzwingen."
DT/chp