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UN-Resolution fordert Zugang zu „sicherer Abtreibung“

Der Zugang zu „sicherer Abtreibung“ gehöre zur Förderung der Menschenrechte aller Frauen, heißt es in dem UN-Dokument. Die Reaktionen fallen nicht nur positiv aus.
Demo in London
Foto: IMAGO/Hesther Ng (www.imago-images.de) | In dem Text heißt es, der Zugang zu sicherer Abtreibung und deren Legalisierung sei Teil der Förderung und des Schutzes der Menschenrechte aller Frauen und ihrer sexuellen und reproduktiven Gesundheit sowie ihrer ...

Die Vereinten Nationen (UN) machen sich für „sichere Abtreibung“ stark. Am vergangenen Freitag nahm die UN-Generalversammlung eine entsprechende Resolution ohne Abstimmung an.

In dem Text heißt es, der Zugang zu sicherer Abtreibung und deren Legalisierung sei Teil der Förderung und des Schutzes der Menschenrechte aller Frauen und ihrer sexuellen und reproduktiven Gesundheit sowie ihrer reproduktiven Rechte. Auch sei die Forderung im Einklang mit dem Aktionsprogramm der Internationalen Konferenz über Bevölkerung und Entwicklung, erklärte die UN-Generalversammlung in New York.

Vatikan-Beobachter äußert Bedenken

Die Autoren der Resolution, zu denen Deutschland, die Ukraine, Polen und Ungarn zählen, kamen zu dem Ergebnis, dass zu den Menschenrechten auch das Recht der Frau gehöre, frei und verantwortlich über ihre Sexualität und ihre reproduktive Gesundheit zu entscheiden, frei von Zwang, Diskriminierung und Gewalt.  

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Die UN-Botschafterin der USA, Linda Thomas-Greenfield, nannte die Resolution einen „historischen“ Text. Ein Beobachter des Heiligen Stuhls bedauerte dagegen, dass die potenzielle Wirkung der Resolution durch unklare und seit langem umstrittene Begriffe und Konzepte, die wenig mit dem Thema zu tun hätten, stark geschmälert werde. Der Vertreter Nicaraguas bedauerte, dass Abtreibung als Menschenrecht propagiert werde. Abtreibung dürfe niemals als Methode der Familienplanung gefördert werden. 

UN wollen generelles Recht auf Abtreibung

Der Vertreter der Russischen Föderation erklärte, seine Delegation habe erwartet, dass sich die Diskussionen zu diesem Thema ausschließlich auf die Opfer sexueller Gewalt und Maßnahmen zu ihrer Unterstützung und Rehabilitation konzentrieren würden. Seine Delegation distanziere sich von dem Konsens über das Dokument und betrachte dessen Bestimmungen nicht als vereinbart. 

Zwar wurde die Resolution im Zusammenhang mit der internationalen Zusammenarbeit beim Zugang zu Gerechtigkeit für Überlebende von sexueller Gewalt verabschiedet. Jedoch sind viele Experten der Meinung, dass es lediglich ein weiterer, strategischer Schritt sei, ein generelles Recht auf Abtreibung weltweit durchzusetzen.  DT/cpe

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