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Tote bei Anschlag auf koptische Kirche in Ägypten

Seit Monaten sind Ägyptens Kirchen wegen drohender islamistischer Anschläge in Sorge. Jetzt kamen mindestens zehn Menschen bei einem Angriff auf ein koptisches Gotteshaus ums Leben.
Anschlag auf die Kirche St. Peter und Paul in Kairo
Foto: Soeren Stache (dpa) | Kerzen brennen vor der Gedenkbank der Kirche St. Peter und Paul in Kairo (Ägypten). Die Kirche neben der Markuskathedrale war im Dezember 2016 Ziel eines Selbstmordanschlags, bei dem mehr als 25 Menschen ums Leben kamen.

Bei einem Anschlag auf eine koptische Kirche nahe der ägyptischen Hauptstadt Kairo sind am Freitag laut Behördenangaben mindestens zehn Menschen getötet worden. Zwei bislang unbekannte Angreifer hatten örtlichen Medienberichten zufolge mit Waffengewalt versucht, in das Gotteshaus im Ort Helwan einzudringen. Einer der Täter wurde demnach von Sicherheitskräften erschossen. Der andere sei auf der Flucht gefasst worden. Ägyptens Kirchen sind seit Monaten in Sorge wegen drohender Anschläge durch Islamisten. „Wir nähern uns schwierigen Zeiten. Ein Ereignis wird dem anderen folgen“, hatte der griechisch-orthodoxe Patriarch von Alexandrien, Theodoros II., kürzlich gewarnt. Erst kurz vor Weihnachten hatte ein muslimischer Mob die koptische Kirche von Gizeh überfallen.

Im vergangenen Frühjahr waren bei Terroranschlägen am Palmsonntag auf die Markus-Kathedrale in Alexandria, dem Sitz des koptisch-orthodoxen Papst-Patriarchen Tawadros II., sowie auf die Georgs-Kirche in Tanta 45 Menschen getötet worden. Ende Mai ermordeten islamistische Terroristen bei einem weiteren Angriff auf einen mit koptischen Christen besetzen Bus nahe der Stadt Al-Minya mehr als 20 Menschen. Im November forderte ein Attentat auf muslimische Gläubige in einer Sufi-Moschee im nördlichen Sinai mehr als 300 Todesopfer.

DT/KNA

 

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Christenverfolgung Islamistischer Fundamentalismus Kirchliche Bauwerke Koptische Kirche

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