Wenn vom Islam und seinem wichtigsten Träger, der arabischen Welt, die Rede ist, denken viele an tiefe Frömmigkeit, große Hingabe, volle Moscheen und Eifer in der Verbreitung des Glaubens. Andere denken an Intoleranz gegenüber den Kufr, den „Ungläubigen“ und Militanz, die sich nicht nur in Attentaten von Fanatikern äußert, sondern auch in zahllosen Übergriffen einfacher Gläubiger gegen nicht-muslimische Minderheiten, wie die Beispiele Pakistan, Indonesien, Ägypten, Türkei dokumentieren.
Die Regierungen in Nord-Afrika und Nahost wollten die Interviews kontrollieren
Nun lässt eine Studie, die der britische BBC bei der Princeton-Universität in Auftrag gegeben hat, aufhorchen. Dabei geht es um die Frage, wie wichtig sind Religion und Glaube in der arabischen Welt. Das Ergebnis: Im gesamten Befragungsraum bezeichneten sich 13 Prozent als „nicht-religiös“, bei den Menschen unter 30 sogar 18 Prozent; Tendenz steigend. Vor fünf Jahren hatten sich nur acht Prozent dazu bekannt, „nicht-religiös“ zu sein.
Die Studie erstreckte sich über Nord-Afrika und den Nahen Osten mit Ausnahme von Saudi-Arabien und den Golfstaaten. Die dortigen Regierungen wollten die Interviews kontrollieren, was die Princeton-Universität nicht akzeptiert hat. Insgesamt wurden 25 000 Menschen aller Schichten und Altersklassen befragt.
DT
Was sind die Ursachen für diese Entwicklung? Sind die Studienergebnisse gar als Vorboten für eine umfassende Trendwende zu deuten? Die Antworten erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe der "Tagespost" vom 04. Juli 2019.