In Wien ist vieles möglich, was in Saudi-Arabien undenkbar ist: Da sitzt der Großimam der Großen Moschee von Mekka neben dem maronitischen Patriarchen und orthodoxen Bischöfen auf dem Podium, da plaudern Imame beim Kaffee ungezwungen mit Hindus und Rabbinern. Die Bühne dafür bietet das nach dem früheren saudischen König benannte und von Riad finanzierte „König Abdullah Zentrum für interreligiösen und interkulturellen Dialog“ (KAICIID). In Wien ist zugleich undenkbar, was in Saudi-Arabien an Menschenrechtsverletzungen und Missachtung der Religionsfreiheit Alltag ist. Oder was sich nun im saudischen Konsulat in Istanbul zugetragen hat. Und so gerät das KAICIID immer wieder ins Kreuzfeuer öffentlicher Debatten, wenn der ...
Wo Saudis mit Bischöfen reden
Österreich zeigt dem internationalen Dialogzentrum KAICIID die „dunkelgelbe Karte“. Von Stephan Baier