Die Augen des jungen Mannes flackern. Unruhig wandert sein Blick zwischen dem Fernseher und den Besuchern hin und her. Pausenlos sendet der saudi-arabische Sender al-Arabiya Bilder aus Syrien: Amateuraufnahmen von brennenden Häusern, Straßenkämpfen, Verwundeten, Leichenzügen, die zu Kundgebungen werden. Es sind grausame Bilder, die Leid, Tod, Zerstörung und Gewalt zeigen. Mahmoud greift zur Fernbedienung und schaltet zum syrischen Staatssender: Friedliche Demonstranten schwenken die Landesflagge und halten Plakate mit dem Bild des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad in die Höhe. Es ist, als würden beide Sender aus zwei ganz verschiedenen Ländern berichten. Mahmoud schaltet wieder zurück und stellt den Ton leiser.
„Wir müssen hier raus“
Syrien: Tausende Menschen flüchten vor den Kämpfen in den Krisengebieten nach Jordanien und in sichere Zonen. Jesuiten versuchen die Not zu lindern. Von Judith Behnen