Wien (sb) Zu heftigen Kontroversen kam es bei der konstituierenden Sitzung des österreichischen Parlaments am Dienstag in Wien. Die Grünen als kleinste Fraktion weigerten sich, den FPÖ-Kandidaten für das Amt des dritten Nationalratspräsidenten, Martin Graf, zu akzeptieren, weil dieser der schlagenden Burschenschaft Olympia angehört. Die Grünen nominierten deshalb ihren früheren Vorsitzenden, Alexander van der Bellen, für dieses Amt. Die FPÖ berief sich auf den parlamentarischen Brauch, dem zufolge die drittstärkste Fraktion das Vorschlagsrecht für den dritten Nationalratspräsidenten besitzt. Graf wurde mit 109 von 156 gültigen Stimmen gewählt. Van der Bellen erhielt 27 Stimmen.