Ausgerechnet Länder wie die Türkei und der Iran werfen sich dieser Tage zu Verteidigern von Religionsfreiheit und Menschenrechten auf. Unmittelbar nach dem Schweizer Volksentscheid zum Minarettverbot protestierte der türkische Ministerpräsident Erdogan, das Votum sei Zeichen einer „zusehends rassistischen und faschistischen Haltung in Europa“. Irans Außenminister Mottaki setzte dem ganzen am Wochenende die Krone auf. Ein solches Referendum hätte in einem Land, das für sich beansprucht, Demokratie und Menschenrechte zu respektieren, niemals erlaubt werden dürfen, belehrte er in einem Telefonat seine Schweizer Amtskollegin. Man hört die Scheiben des Glashauses förmlich splittern.