Von Stephan Baier Koalitionen werden oft nach den Maßstäben von Liebes- und Vernunftsehen gemessen. Tatsächlich jedoch geht es bei Regierungskoalitionen weder um Ehe noch um Liebe. Und oft nicht einmal um Vernunft. Paradoxerweise lässt sich das nahende Ende aber mit einem der Scheidung vorausgehenden Rosenkrieg vergleichen: insbesondere was das Verhältnis der Partner zu Schuld und Wahrheit betrifft. Der Vorwahlkampf, den SPÖ und ÖVP in Österreich derzeit Regierungsarbeit nennen, ist ein gutes Beispiel dafür. Auf Vorwürfe, die ÖVP könnte das Innenministerium parteipolitisch instrumentalisiert haben, reagiert die SPÖ wie eine Prostituierte, die behauptet, sich in 30 Jahren Rotlichtmilieu stets ihre Unschuld bewahrt zu haben. ...
Weh euch, ihr Heuchler!
Skandale in Österreich: Es gilt die Unschuldsmienenvermutung