Wer einmal – natürlich rein studienhalber – in Las Vegas war, wundert sich über die vielen Besucher in den wenigen Kirchen. Gerade die Verlierer, die sich plötzlich schämen, zur Mehrheit der Spieler zu gehören, finden sich dort ein. Sie sind des religiösen Trostes besonders bedürftig. Der sei ihnen christlich gewährt. Einige aber, die noch zu gewinnen hoffen, vollziehen magische Rituale, die nicht mehr christlich sind. Auch dann nicht, wenn man dabei das Versprechen ablegt, einen Teil des Gewinns für die Armen oder für die Kirche zu spenden. Diese Wette gilt nicht. Und Spielteufel sind eher ein Fall für den Exorzisten.
Von Las Vegas nach Rom
Man muss weder fromm, noch besonders moralisch sein, um in Krisenzeiten wie diesen die Aktualität der Katholischen Soziallehre zu erkennen