Von guido Horst Die Religionen haben sich in der Moderne erfolgreich behauptet. Die zweihundert Jahr lang unumstrittene These von der Säkularisierung der aufgeklärten Gesellschaften ist vom Tisch. Das ist die Einsicht des deutschen Philosophen Jürgen Habermas. Und sie gilt auch für die Politik. Anschauungsmaterial liefert der Präsidentschaftswahlkampf in den Vereinigten Staaten. Mein Gott, was wird da gebetet und im Namen des Allerhöchsten versprochen und beschworen. Die streng gläubigen Christen, wenn auch aller möglichen Couleur, sind dort wahlentscheidend. Und in Europa? Angesichts der Taubheit unserer Politiker und Politikerinnen – sorry: Politikerinnen und Politiker – für die religiösen Zusammenhänge in dieser Welt ist ...
Von Gott zu reden ist tabu
Nur eine kleine Bastion hält der Säkularisierung stand: der Karneval