In Österreich tut man sich mitunter nicht nur mit der eigenen Geschichte schwer, sondern auch mit jener der Nachbarn. Ein Totengedenken der Kroaten in Kärnten ist jetzt durch eine Reihe von Distanzierungen zum Zerrbild geraten: Zehntausende haben sich in den vergangenen Jahren auf dem Loibacher Feld bei Bleiburg versammelt, um jener zu gedenken, die bei Kriegsende 1945 hier von Titos Partisanen massakriert oder auf Todesmärsche Richtung Süden geschickt wurden. Mediale Aufmerksamkeit fanden weniger die Massen der Beter als Einzelne, die in Ustaša- oder Fantasieuniformen gewandet Skurriles von sich gaben.
Politik
Verrat, Verbrechen, Vergessen
Der Missbrauch des Missbrauchs des Gedenkens: „Bleiburger Tragödie“ wird erneut tabuisiert. Von Stephan Baier