Frau Zimmermann, das Welternährungsprogramm WFP der Vereinten Nationen hat erneut rasche Hilfe für die Sahelzone gefordert. Wie dramatisch ist die Situation dort? Man muss differenzieren. Es sind mehrere Länder von der Krise betroffen, es gibt aber unterschiedliche Ausprägungen. Grundsätzlich gilt für die Sahelregion, dass sich marginalisierte Bevölkerungsgruppen bereits zuvor dauerhaft in einer kritischen Situation befinden. In diesem Jahr ist es aufgrund verschiedener Faktoren besonders dramatisch. Die Regenzeit fiel im letzten Jahr schlecht aus, sodass wenig geerntet werden konnte. Die Märkte reagierten auf die Krisensituation und die erwartete schlechte Ernte, sodass die Preise für Nahrungsmittel drastisch gestiegen sind. Die große ...
„Teufelskreis zunehmender Armut“
Dorothée Zimmermann, Westafrika-Expertin bei Misereor, über die Nahrungsmittelkrise in der Sahelzone. Von Clemens Mann