„Sie bestehlen uns seit 25 Jahren und zerstören unsere Zukunft“, rief Aldin Siranoviæ in Tuzla. Der Satz dürfte in Bosnien-Herzegowina mehrheitsfähig sein. Die Wut der Bürger auf eine korrupte, an der eigenen Bereicherung statt an der Zukunft des Landes interessierten politischen Klasse ist in dem südosteuropäischen Land seit Jahren über ethnische und religiöse Grenzen hinweg gewaltig. Sie entlud sich Ende vergangener Woche in Massendemonstrationen und gewaltsamen Ausschreitungen, die schließlich sogar zum Rücktritt mehrerer kantonaler Politiker führten.
Stillstand, Armut und Korruption
Die Wut der bestohlenen Menschen in Bosnien-Herzegowina ist groß. Von Stephan Baier