Nun also ist Serbien offizieller EU-Beitrittskandidat. Anders als die EU-Kommission, die Bewerber nach strikten Kriterien und rechtlichen Vorgaben prüft, zählt bei den im „Rat“ versammelten Außenministern der 27 EU-Mitgliedstaaten wie auch beim „EU-Gipfel“ der Staats- und Regierungschefs nur der politische Wille. Im Fall Serbiens war er gegeben, nachdem sich Belgrad und Prishtina in der Vorwoche unter EU-Moderation auf gemeinsame serbisch-kosovarische Grenzkontrollen sowie auf einen windschiefen Kompromiss in der Frage einigten, wie die mittlerweile von 88 Staaten, nicht aber von Serbien anerkannte Republik Kosovo an internationalen Konferenzen teilnehmen darf.
Serbiens weiter Weg nach Europa
Die Lösung des Kosovo-Streits wird durch eine EU-Mitgliedschaft Belgrads schwerer. Von Stephan Baier