Herr Will, bei Nachwahlen in Myanmar hat die Opposition einen klaren Sieg errungen. Die Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi sprach von einem „Sieg des Volkes“. Wie beurteilen Sie das Ergebnis? Es ist auf jeden Fall ein Zeichen, dass demokratische Rechte gewahrt wurden. Insgesamt ging es ja nur um sieben Prozent der Parlamentssitze. Das Ergebnis hat aber eine große symbolische Bedeutung. Präsident Thein Sein steht maßgeblich für Reformen. Gibt es im Land Gruppierungen, die diesen Kurs nicht mittragen wollen? Es gibt von Seiten einiger Militärs Widerstand. Das Militär darf man hier nicht als geschlossene Gruppe ansehen. Vor zwei Jahren wurde viel Staatseigentum in private Hände gegeben; davon hatten auch etliche ...
Reformkräfte nicht im Stich lassen
Der Asienexperte Gerhard Will plädiert für eine Aufhebung der Sanktionen gegen Myanmar. Von Clemens Mann