Die anstehenden Bürgermeisterwahlen in Rom offenbaren den Zustand der politischen Rechten in ganz Italien. Es ist keine Schande im Stiefelstaat, im Parteienspektrum rechts zu stehen, ein „Rechter“ zu sein und gegen die „Linken“ zu kämpfen – auch wenn in der Alltagssprache die rechten Koalitionen als „Mitte-Rechts-Bündnis“ bezeichnet werden, wobei auch für die linke Seite Entsprechendes gilt. Nach 20 Jahren Silvio Berlusconi, der einst das Erbe der konservativen „Democrazia cristiana“ angetreten hat, ist die Rechte zersplittert und zerbröselt – für den katholischen Teil Italiens ein fast tragischer Zustand der Heimatlosigkeit: Wem soll man noch bei Wahlen die Stimme geben, wenn ...
Protestmarsch auf Rom
Die Bewegung des Komikers Beppe Grillo will das römische Rathaus erobern – Und offenbart dabei den Zustand der italienischen Politik. Von Guido Horst