Durchaus selbstbewusst und mit einer geostrategischen Vision reist Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin nach Moskau. Nicht als Bittsteller, um bei der russischen Orthodoxie als auch im Kreml die Beendigung einer Eiszeit in den Beziehungen zu Rom zu erwirken, wie sie im Jahr 2000, zu Beginn der Ära Putin, herrschte, als sich das Moskauer Patriarchat außerordentlich Katholiken-feindlich verhielt. Und er kommt auch nicht als diplomatische Feuerwehr, um – zum Beispiel für die ukrainischen Katholiken – die Kastanien aus dem Feuer zu holen.
Pietro Parolin ante portas
Von Guido Horst