Die Vereidigung war schnörkellos, nüchtern. Spaniens neuer Regierungschef Pedro Sánchez Perez-Castejon gelobte der Verfassung und dem König Treue. Die Hand lag auf dem Dekret, 20 Sekunden dauerte der Amtseid, ohne Bibel, ohne Gottesbezug. Der 46-jährige Sozialdemokrat passt zum gottfernen Establishment der Sozialistischen Arbeiterpartei Spaniens – PSOE. Deshalb muss er nicht ungerecht sein. Sein politisches Engagement zielt auf die Überbrückung sozialer Gegensätze. Der hochgewachsene Sánchez erinnert an den legendären Felipe Gonzalez, der die erste Linksregierung des demokratischen Spaniens führte und zu Helmut Kohls Vertrauten in der Brüsseler Runde zählte. Aber anders als Gonzalez gehört Sánchez eher zum linken Flügel der ...
Pedro Sánchez
Der Nachrücker. Von Jürgen Liminski