Wofür stehen die Grünen? Die Frage drängt sich auf nach dem Bundesparteitag von Bündnis 90/Die Grünen am vergangenen Wochenende in Halle. Mal wieder, muss man sagen, denn wie so oft in den vergangenen Jahren tut sich die Partei schwer, in zentralen politischen Fragen eine klare Haltung zu finden. Man denke an die schweren Auseinandersetzungen 1999, als es um den Einsatz der Bundeswehr auf dem Balkan ging, oder die Beteiligung am Afghanistan-Krieg nach dem 9. September 2001. Damals wie heute hat sich am Grundmuster nichts geändert: Die Grünen präsentieren sich als Partei des „Sowohl-als-auch“.
Partei ohne Kompass
Der Umgang mit der Flüchtlingskrise spaltet die Grünen und rüttelt am Selbstverständnis der Partei. Von Michael Gregory