Vor einer Woche schien der Militärschlag gegen Syrien eine sichere Sache: Barack Obama erklärte das Assad-Regime des Giftgas-Einsatzes für schuldig, scherte sich nicht weiter um die UN-Inspektoren vor Ort oder um die Appelle des UN-Generalsekretärs und des Papstes, sammelte nur noch rasch eine „Koalition der Willigen“. Die Regierungschefs in Großbritannien, Frankreich und der Türkei warfen sich in Feldherrenpose. Selbst der deutsche Außenminister zeigte sich überzeugt, dass „die Weltgemeinschaft“ handeln müsse. Dabei werde Deutschland „zu denen gehören, die Konsequenzen für richtig halten“. Mitte vergangener Woche waren fast alle politischen Beobachter einig: Ein von den USA angeführter Militärschlag ...
Obamas Damaskus-Erlebnis
Assad gewinnt Zeit und die „Koalition der Willigen“ gerät immer mehr in Bedrängnis. Von Stephan Baier