Aller Säkularisierung und allem offensichtlichen Seelsorgsnotstand in den Weiten Russlands zum Trotz hält die Russisch-Orthodoxe Kirche weiter an der Illusion des „kanonischen Territoriums“ fest. Als sei Russland heute noch ein durch und durch orthodoxes Gebiet, nicht ein von Jahrzehnten des Kommunismus geschändetes, nach dem Evangelium dürstendes Land. So erklärte der in Wien residierende russisch-orthodoxe Bischof Hilarion, ein Treffen des Papstes mit dem neuen Patriarch Kyrill I. sei möglich, wie es auch unter Aleksij II. nicht ausgeschlossen gewesen sei, doch sei der „Proselytismus“ ein Hindernis.