New York/Tel Aviv (DT/dpa) Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu machte bildlich klar, wie er sich eine rote Linie vorstellt – ein dicker Strich, knapp unterhalb des Zünders einer Bombe wie aus einem Kinder-Comic, gezogen mit einem dicken Filzstift. Mit diesem unfreiwillig komischen, aber medienwirksamen Mittel gab Israels Premier in seiner Rede vor der UN-Vollversammlung eine bitterernste Warnung ab: Wenn der Iran nicht nachgibt, muss er mit einem Angriff rechnen. Und das könnte schon im Frühjahr sein. So deutlich hatte sich Netanjahu zuvor noch nie festgelegt. Weder inhaltlich noch zeitlich. In den Vereinten Nationen löste der Auftritt bei aller Sorge auch einige Heiterkeit aus.