Es ist nicht üblich, dass Journalisten Politikern öffentlich zu einem Wahlerfolg gratulieren. Und das ist gut und richtig so. Das Verhältnis zwischen Medien und Parteien ist von einer gesunden Distanz geprägt. Diese ist wichtig, wenn beide Seiten ihren Aufgaben gerecht werden wollen. Doch es kommt vor, dass Parlamentarier vor ihrer Wahl journalistisch tätig waren. So war der frühere Wirtschafts- und Arbeitsminister Wolfgang Clement (SPD) Chefredakteur der „Hamburger Morgenpost“. Wirtschaftsminister zu Guttenberg (CSU) absolvierte einst ein Praktikum bei der „Welt“. Und als Otto von Habsburg 1979 ins Europäische Parlament kam, war er bereits viele Jahre „Tagespost“-Kolumnist.