Als Japans Premierminister Shinzo Abe vor kurzem um zwei Jahre vorgezogene Unterhauswahlen ankündigte, wurde dies von den meisten internationalen Medien als kühner Schritt bezeichnet. Abe erhofft sich von dem für den 14. Dezember anberaumten Urnengang ein frisches Mandat, um seinen wirtschaftlichen Sanierungskurs und die außenpolitisch-militärische Festigung seines Landes im fernöstlichen Raum für weitere vier Jahre fortsetzen zu können. Der japanische Regierungschef will dabei eine Situation ausnutzen, in der die Opposition auf Neuwahlen nicht vorbereitet ist.
Mit vorgezogenen Wahlen Zeit gewinnen
Um seine politischen Ziele zu erreichen, kalkuliert Ministerpräsident Abe knapp, aber ohne zu großes Risiko. Von Klaus Wilhelm Platz