Enrique Hernández wusste, dass sein Leben in Gefahr war. „Sobald ich meine Waffen abgebe, bin ich so gut wie tot“, sagte er vergangenen November. Letzte Woche war es soweit. Er wurde mitten in einer politischen Kundgebung erschossen. Hernández, der Anführer einer Bürgerwehr in seiner Heimatstadt, hatte vor einigen Monaten die Waffen niedergelegt und kandidierte für den Bürgermeisterposten in Yurécuaro in Michoacán, einem der gefährlichsten Bundesstaaten Mexikos. Hernández hatte zwei Gegner: das Drogenkartell „Los Caballeros Templarios“ (Die Tempelritter) und die „korrupten Behörden“, wie er sagte.
Mexikos Albtraum
Die Drogenbanden schlagen zurück und schüchtern Politik und Bürger ein. Von Marcela Vélez-Plickert