Es ist das übliche Spiel bei großen Protestdemonstrationen gegen Vorhaben der Regierung: Die amtlichen Zähler schätzen die Zahlen herunter, die Organisatoren hoch. Zieht man ein Mittel aus den Schätzungen (340 000 sagt die Präfektur, knapp eine Million sagen die Organisatoren), liegt man bei 650 000 und selbst die mit Sicherheit zu geringen Polizeiangaben liegen deutlich über dem Ziel, das sich die Verteidiger der natürlichen Familie gesetzt hatten, nämlich 300 000. Damit war es auf jeden Fall die größte Protestdemo seit knapp dreißig Jahren, als ebenfalls in Paris 700 000 (amtlich) bis 1,5 Millionen Menschen (Organisatoren) auf die Straße gingen, um die privaten Schulen zu retten.
Massenproteste: Hollande gibt sich unbeeindruckt
Mehr als eine halbe Million Franzosen protestieren in Paris für den Schutz von Ehe und Familie – UMP will Antrag auf Referendum einbringen. Von Jürgen Liminski