Falscher Standort, falsche Zeit, fragwürdige Gestaltung – wenn Opfer des Contergan-Skandals über das erste Mahnmal in Deutschland sprechen, das künftig an ihr Schicksal erinnern soll, fallen oft kritische Worte und nicht selten schwingt Verbitterung mit. In der kommenden Woche soll es in Stolberg bei Aachen eingeweiht werden, jenem Ort, an dem der Contergan-Produzent, die Grünenthal GmbH, 1946 gegründet wurde. Dass dies gerade jetzt geschieht, ist kein Zufall: Vor fünfzig Jahren, am 23. August 1962, wurde die erste wissenschaftliche Studie über die Wirkung des Medikaments mit dem verhängnisvollen Wirkstoff a-Phthalimidoglutarimid veröffentlicht.
Mahnmal zum Gedenken an die Opfer
Vor 50 Jahren wurde der Contergan-Skandal öffentlich: Die Geschichte von Schuld und Verantwortung ist so lang wie der Leidensweg der Geschädigten. Von Michael Gregory