In Jerusalem beginnt die Karwoche wie überall auf der Welt am Palmsonntag – einem Tag vergänglichen Triumphs. Dann zieht die Menschenmenge am Palmsonntag mit den Religionsführern, die den Zug stets abschließen, von Betfage nach Jerusalem und stimmt denselben Gesang an wie damals: Hosanna dem Sohn Davids. Zuschauer sind nicht mehr die Tempeloberen, wie zur Zeit Jesu, sondern die Gläubigen der drei Religionen im heutigen Jerusalem. Sie schauen hin und gehen vorüber und fragen nicht mehr: Wer ist das? Denn heute wird in Jerusalem alles zum Status quo, man nimmt die Dinge hin, wie sie sind und stellt keine Fragen. Alle leben nebeneinander her.
Mahnendes Zeichen des Widerspruchs
Die heiligen Orte in Jerusalem müssen zu Stätten neuen Lebens werden – Osterbotschaft des Altpatriarchen von Jerusalem Michel Sabbah