Was ein wenig unrealistisch klingt, ist das Tempo, mit dem die Kardinäle Oswald Gracias und Óscar Andrés Rodríguez Maradiaga die Arbeiten an der Kurienreform jetzt abgeschlossen sehen möchten (siehe Seite 10). Dass der Entwurf der Apostolischen Konstitution „Praedicate Evanglium“ zur Begutachtung bei den Bischofskonferenzen der Weltkirche liegt, heißt nicht, dass dort überall die nötige Manpower vorhanden ist, um noch in diesem Mai die Expertisen zu einem nicht ganz unkomplizierten Text zu verfassen, zu beschließen und nach Rom zurückzuschicken. Das wäre nötig, damit – wie es Gracias und Rodríguez Maradiaga wünschen – die Kurienreform nach fast sechsjähriger Arbeit zum kommenden Fest Peter und Paul am 29.
Leitartikel
Kurienreform im Vatikan: Eine Revolution von oben
Die Kurienreform sieht den Vatikan als Organ des Dienstes. Das Gewicht der Ortskirchen wird steigen. Von Guido Horst