Eins muss man Steinbrück lassen – reden kann er. Auch wenn er nicht immer etwas sagt, es wirkt kompetent und handlungsstark. In der Rhetorik ist er der Kanzlerin mit ihren verschwurbelten Beschreibungssätzen deutlich überlegen. Aber am Ende zählt, wie Merkels früherer Lehrer Kohl – auch kein großer Redner – immer meinte, „was hinten rauskommt“. Und da ist das letzte Wort noch lange nicht gesprochen. Das umso weniger, als nicht nur Merkel und Steinbrück allein das Sagen haben, sondern eben auch ihre Parteien, Partner und die Umstände. Das Gesamtbild macht die Glaubwürdigkeit aus und auf die kommt es an.
Leitartikel: Worauf es ankommt
Von Jürgen Liminski