Für den Fall, dass die Griechen mit „Ja“ stimmen, drohte Finanzminister Varoufakis mit Rücktritt. Sie stimmten mit „Nein“ – und Varoufakis trat zurück. Das ist so logisch und so erklärbar wie alles Agieren der Syriza-Regierung, nämlich unter Beiziehung von Psychologen. Ministerpräsident Alexis Tsipras dürfte am Montag immerhin erkannt haben, dass ein Finanzminister, der die Sponsoren seines Staates als Terroristen beschimpft und ihr Hilfsangebot als Ultimatum zurückweist, eine Belastung für die bevorstehenden Verhandlungen in Brüssel wäre. Psychologisch ist Varoufakis' Rücktritt hilfreich. Politisch ändert er wenig, denn der Ministerpräsident teilt die Sicht seines bisherigen Finanzministers.
Leitartikel: Wie übersetzt Europa ein Nein?
Von Stephan Baier