Die Frage, wer nun der bessere Bundespräsident wird, Christian Wulff oder Joachim Gauck, offenbart das große Dilemma der Kanzlerin Angela Merkel. Dabei geht es allerdings nicht darum, ob nun im ersten, zweiten oder dritten Wahlgang die Mehrheit für den Kandidaten von Union und FDP steht. Viel entlarvender ist, dass Wahlmänner und -frauen in den Reihen von CDU, CSU und Liberalen sowie namhafte Politiker oder ehemalige Amtsträger aus diesen Parteien ernsthaft laut darüber nachdenken, ob man nicht den Gauck wählen müsse. Denn sie alle sitzen in ihrem Plädoyer für den überparteilichen Kandidaten einer Parteitaktik par excellence auf.