Dass man den Wald vor lauter Bäumen nicht erkennt, dass sich das Dringliche ständig vor das Wichtige drängt, dass vor lauter Einzelentscheidungen das Ziel aus dem Blick gerät – all dies sind wahrlich nicht nur Probleme der Politik. Die Verleihung des Friedensnobelpreises an die EU wäre ein guter Anlass gewesen, Sinn und Ziel der europäischen Einigung – in der Eurokraten-Sprache „Finalität“ genannt – noch einmal ins Auge zu fassen. Doch zu groß sind die aktuellen Turbulenzen, zu chaotisch das Krisenmanagement, zu drückend die Mühen der Ebene.
Leitartikel: Vertrauen mit Kontrolle ist gut
Von Stephan Baier