Der Mechanismus ist alt und nicht nur Vorsitzende katholischer Bischofskonferenzen sind daran gescheitert. Auch Kardinäle oder Kurienpräfekten gingen ihm auf den Leim: Der Frager in einem Interview setzt einfach voraus, dass die Kirche nach ihrer langen Reise durch zurückliegende Jahrhunderte immer noch einige Mängel oder vormodernen Plunder im Gepäck hat, und will wissen, wann diese im Zuge der notwendigen „Reformen“ endlich über Bord geworfen werden. Und der Kirchenmann macht sich die Denkvoraussetzung des Fragers zu Eigen und legt diesem in mehr oder weniger eleganten Wendungen dar, wann oder wie diese alten Zöpfe zu Boden fallen. Oder warum Papst und Weltkirche noch eine Zeit lang auf der Bremse stehen werden.
