Der Westen verhält sich nach dem gewaltsamen Tod des islamistischen Topterroristen Osama bin Laden politisch erstaunlich unklug. Das Vokabular der Kommentierung ist nämlich kein nüchtern politisches, sondern ein überhöhtes emotional-moralisches, das ins Religiöse spielt. Der amerikanische Präsident Barack Obama erklärt mit der Tötung bin Ladens den 11. September 2001 für gesühnt und der Gerechtigkeit Genüge getan. Die Bundeskanzlerin Angela Merkel „freut“ sich, dass es gelungen ist, bin Laden „zu töten“.
Leitartikel: Politischer Kardinalfehler
Von Johannes Seibel