Auch wessen eigene Vorstellung von einer sachgerechten rechtlichen Neuregelung der Suizidhilfe über das hinausgeht, was im Bundestag mehrheitsfähig scheint, kann für den bisherigen Verlauf der von Gesundheitsminister Gröhe angestoßenen Debatte dankbar sein. Noch nie standen Palliativmedizin und Hospizarbeit derart im Fokus öffentlichen Interesses wie jetzt. Noch nie wurde der sich durch alle Parteien ziehende Wille, spürbare Verbesserungen bei der Versorgung und Begleitung Schwerstkranker und Sterbender zu erzielen, so ernsthaft und bestimmt vorgetragen wie jetzt. Zwar ließe sich argumentieren, angesichts sprudelnder Steuereinnahmen verlange dies von den Abgeordneten keinen Heroismus.
Leitartikel: Nicht heroisch, aber beachtlich
Von Guido Horst