Der Rücktritt der bayerischen Staatskanzleichefin Christine Haderthauer kam alles andere als überraschend. Juristisch gilt bis zu einem abschließenden Urteil die Unschuldsvermutung, politisch überlebt eine solche Affäre nur, wer Vorwürfe zügig entkräften und medial rasch wieder abräumen kann. Haderthauers unglücklichem Krisenmanagement in der Modellauto-Affäre ist das nicht gelungen. Die ansonsten schwachbrüstige bayerische Opposition hat es geschafft, den Druck auf die Ministerin über Wochen konstant hochzuhalten. Dass der CSU-Chef diesem Treiben über die Sommerpause hinaus zusehen würde, war nicht zu erwarten. So ging es nach langer Hängepartie am Ende ganz schnell. Ein Gespräch mit Horst Seehofer und die Staatskanzleichefin trat zurück.
Leitartikel: Mehr Mut statt Maut
Von Markus Reder