Sexueller Missbrauch beschädigt die Seelen von Menschen, der Opfer wie der Täter. Darum ist sexueller Missbrauch durch Seelsorger eine Perversion des seelsorglichen Auftrags, ein Verrat an der Sendung des Seelsorgers. Kein Wunder, dass sich Menschen angeekelt von der Kirche abwenden, wenn Vorwürfe des Missbrauchs durch Priester und Bischöfe ihr öffentliches Erscheinungsbild dominieren. Kein Wunder, dass das Vertrauen von Gläubigen in den Papst ins Wanken gerät, wenn ein ehemaliger Nuntius und Kurienerzbischof den Heiligen Vater öffentlich anklagt, sich der Vertuschung schuldig gemacht zu haben.
Leitartikel
Loyalität in Zeiten der Krise
Anders als Gehorsam ist Loyalität stets eine ganz bewusste und freie Entscheidung: Der Katholik will in jedem Papst den Vicarius Christi sehen. Von Stephan Baier
