Erst kurz vor Weihnachten pumpte die EZB die gigantische Summe von einer halben Billion Euro in den Markt, um den Banken eine „Überbrückungshilfe“ für die Bewältigung der Staatsschuldenkrise anzubieten. Innerhalb eines Tages war die Hilfe ausgeschöpft. Mehr noch: Über die Feiertage parkten die Banken – geplagt vom gegenseitigen Misstrauen – mehr als 400 Milliarden Euro bei der EZB. Das ist ein deutlich höherer Betrag als während der Finanzkrise des Jahres 2008. Diese kurzfristigen Übernachteinlagen bringen freilich nur einen schmalen Zins von 0,25 Prozent. Doch ist diese Gewinnmarge für die Banken noch wesentlich attraktiver als das „normale“ Kreditgeschäft zwischen den Banken.
Leitartikel: Kein Drehbuch für 2012
Von Friedrich von Westphalen