Am Montag bejubelten Repräsentanten des Westens schon einmal, etwas verfrüht, das Ende der Gaddafi-Tyrannei und den Sieg der Rebellen. Auch wenn die Nato versichert, dass der Diktator selbst kein militärisches Ziel war, auch wenn eine direkte militärische Unterstützung der Rebellen durch die Vereinten Nationen nicht gedeckt war, so war doch ganz klar, auf welcher Seite der Westen und seine Streitmacht standen. Mit dem Machtwechsel in Tunesien war nämlich auch die bisherige westliche Realpolitik gegenüber arabischen Potentaten ins Wanken geraten. Wer mit der Zeit gehen wollte, musste den „arabischen Frühling“ rhetorisch, politisch und – je nach regionalpolitischen und eigenen innenpolitischen Opportunitäten – ...
Leitartikel: Heißt unser Kriegsziel Öl?
Von Stephan Baier