Seit Monaten zerbrechen sich die Spitzen der EU die Köpfe, wie sie – auf Kosten ihrer Steuerzahler – das selbstverschuldet bankrotte Griechenland samt den dort engagierten Banken retten können. Ob sie das schaffen, ist trotz milliardenschwerer Anstrengungen ungewiss. Doch was tut Alexis Tsipras, Griechenlands linker Hoffnungsträger? Er wähnt sein Land im Kalten Krieg mit Europa. Der „Syriza“-Führer ließ alle Koalitionsversuche scheitern, weil er sich nicht mit dem zweiten Platz zufrieden geben will, weil er seine Partei über den Staat stellt und ihm anti-europäischer Populismus karrieretauglicher scheint als eine Kooperation mit jenen, die das demolierte Land zu retten bereit sind.
Leitartikel: Griechische Kriegsrhetorik
Von Stephan Baier