Wer in diesen Tagen durch den Vatikan geht und einzelne Geistliche nach den Weiterungen der Auseinandersetzung um „Amoris laetitia“ fragt, stößt auf Sprachlosigkeit, die sich – je nach Gespür des Einzelnen für theologische Schärfe und das Gewicht des Dogmas – bis zur Fassungslosigkeit ausweiten kann. Mit seinem im italienischen Fernsehen vorgebrachten Votum, dass gewisse Unklarheiten im achten Kapitel des nachsynodalen Schreibens keine „Gefahr für den Glauben“ darstellen und eine Korrektur des Papstes derzeit unmöglich sein, hat Kardinal Gerhard Müller eine womöglich weitreichende Entscheidung getroffen.
Leitartikel: Faktisches Schisma
Von Guido Horst