Papst Franziskus geht Fragen der Sakramentenlehre in einem Dreischritt an: zuhören, beraten, entscheiden. Mit wem er sich berät und wann er entscheidet, gehört zu den Überraschungsmomenten des Bergoglio-Stils. Wer den Papst vom Ende der Welt als Joker für bequeme Wege in petto zu haben meint, darf jedenfalls staunen, wie rasch Franziskus eine Debatte für beendet erklärt. Einen klaren Schnitt in Rom erlebten kürzlich die Schweizer Bischöfe beim Ad-limina-Besuch in Rom. Die Reise war mit so hohen Erwartungen an den „Reformpapst“ befrachtet, dass in Schweizer Kirchenkreisen Änderungen in der Frage der Eucharistiegemeinschaft zwischen Katholiken und Evangelischen für die Zukunft nicht mehr ausgeschlossen wurden.
Leitartikel: Erwartung und Wirklichkeit
Von Regina Einig